Auf dem Gelände der 1937-1939 als Heeres-Reit- und Fahrschule und Kavallerieschule werden 4 Kasernengebäude saniert und umgebaut. Der Grundriss des Gebäudes MK3 ist C-förmig, der von MK4 L-förmig und die vom MK5 und 6 sind T-förmig. Als Projektkürzel wird deshalb auch „CLTT“ verwendet. Die Häuser sind unterkellert und haben ein Erdgeschoss, ein Obergeschoss und ein Dachgeschoss. Die Außenwände sind ziegelsichtige Mauerwerkswände. Die Decken wurden sehr verschieden konstruiert. Neben Betongewölben kommen reine Stahlbeton-Vollmassivdecken, Stahlbeton-Trägerroste und Ziegeldecken in verschiedensten Ausführungen in den Gebäuden vor. Um die Deckenaufbauten zu erkunden wurden zahlreiche Kernbohrungen von uns dokumentiert und archiviert. Durch die teilweise völlig zerstörte Dachkonstruktion kommt es zur Durchfeuchtung der Decken und somit zu Korrosionsschäden an den Bewehrungseisen. Teile der Decken sind deshalb abgängig.
Die Gebäude CLTT werden saniert und umgebaut. Es entstehen Eigentumswohnungen unterschiedlicher Größe. Die Tragfähigkeit der Decken ist für die neue Nutzung nachzuweisen. Erforderliche Betonsanierungen werden durchgeführt, abgängige Decken werden ersetzt. Die abgängigen Dachstühle werden im MK3 durch Stahlrahmen ersetzt, die sogar noch die Nutzung eines Spitzbodens ermöglichen. Bei Teilrückbau von tragenden Wänden müssen Abfangungen hergestellt werden.
In den Gebäuden von 1937-39 wurden verschiedenste Deckenbauarten eingesetzt. Äußerlich gleich erscheinende Gebäude weichen bei den Deckenaufbauten ab. Die Ziegeldeckenfüllkörper weisen verschiedene Breiten und Höhen auf, der Bewehrungsstahl ist glatt oder man findet Drillwulststahl mit verschiedensten Durchmessern. Mit der Kenntnis der bauzeitlichen Materialeigenschaften und Konstruktionsarten konnte die Standsicherheit der Bestandsdecken in den meisten Fällen auch für die vorgesehene Wohnnutzung nachgewiesen werden. Der Nachweis zur Aufnahme der Gewölbedruckkräfte an den Auflagern erfolgt über die an den Giebeln der Gebäude angeordneten Vollmassivplatten mit der Wirkung einer horizontalen lastverteilenden Scheibe. Die Risse im Scheitel der Betongewölbe müssen verpresst werden.