Die Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem wurde in den Jahren 1930 bis 1932 gebaut. Sowohl das Kirchenschiff als auch die angrenzenden Gebäude (Pfarrhaus und Gemeindehaus) wurden als massive Mauerwerksbauten ausgeführt. Der Dachstuhl des Kirchenschiffes wurde als Satteldach mit einer tragenden Stahl-Holz-Konstruktion geplant. Auf den Stahlbindern und Stahlpfetten liegen Holzsparren. Gemeindehaus und Pfarrhaus besitzen hölzerne Dachstühle (Pfettendachkonstruktionen).
Durch die herausragende Akustik des Kirchenraumes wird dieser häufig von Orchestern und Künstlern für Tonaufnahmen genutzt.
Die Dächer der Kirche, des Pfarrhauses und des Gemeindehauses sollen energetisch ertüchtigt werden. Für die Sanierung des Kirchenschiffdaches mussten umfangreiche Voruntersuchungen des Bestandes durchgeführt werden. Der Dachstuhl als Mischkonstruktion aus Stahl und Holz muss erhalten bleiben und ohne Verstärkungen die neuen Ausbaulasten tragen. Bei mehreren Ortsterminen wurde die bestehende Konstruktion sondiert und mit den vorhandenen Bestandsunterlagen verglichen. Ziel der Sanierung ist es, die einmalige Akustik des Kirchenraumes zu erhalten und eine Verbesserung der energetischen Qualität der Dächer zu erreichen.
Die einmalige akustische Qualität des Kirchenraumes stellt eine große Herausforderung an die Sanierungsmaßnahmen dar. Daher waren intensive Voruntersuchungen des Bestandes notwendig. Die Tragfähigkeit der einzelnen Tragelemente unter neuen Ausbaulasten (energetische Verbesserung der Dachfläche) war nachzuweisen. Hierfür wurde das Tragwerk des Kirchenschiffdaches anhand der Bestandsunterlagen und der Bauteilsondierungen modelliert und als 3D-Modell berechnet.
Für das anschließend erarbeitete Leistungsverzeichnis zur Sanierung der Dachstühle des Kirchenschiffes, des Pfarrhauses und des Gemeindehauses wurden Standardsanierungsfälle der Holzbauteile auf Grundlage des Holzschutzgutachtens erarbeitet.
Über Öffnungen, als Ringanker und tragende Konstruktion der Stahlsteindecken wurden Stahlträger verwendet. Besonders am Turm und in Gesimsbändern gibt es Schäden aus treibendem Rost der Stahlelemente in besonders feuchtigkeitsbelasteten Bereichen. Hierfür wird ein Sanierungskonzept erarbeitet.
