Umbau ehem. Schulungsheim des ADGB in Bernau

DIE DENKMALGERECHTE SANIERUNG DER IM GEISTE DES BAUHAUSES ERRICHTETEN GEBÄUDE MUSSTE IM EINKLANG MIT AKTUELLEN BAUPHYSIKALISCHEN UND TRAGWERKSPLANERISCHEN ANFORDERUNGEN GESCHEHEN
Objektbeschreibung

Das Gebäude wurde 1930 eingeweiht und in der Tradition des Bauhauses Dessau von den Architekten Meyer und Wittwer geplant. Hinter dem Empfangsgebäude reihen sich entlang eines verglasten Erschließungsganges fünf Internatsgebäude und am Ende die 2 geschossige Turnhalle auf. Dieser Gebäudekomplex wird heute von der Handwerkskammer Berlin für Schulungen genutzt. Neben dem Empfangsgebäude nutzten die Lehrer die für sie errichteten Lehrerhäuser. Diese sind heute vermietet. Diese Gebäude wurden für die Nutzung durch die Handwerkskammer Berlin und das BLB Bernau denkmalgerecht saniert. Insbesondere die Sanierung der filigranen Glasfassaden und Wintergärten unter Berücksichtigung neuerer energetischer Anforderungen war eine wichtige Aufgabe.

Bauaufgabe

Die vorhandenen Stahlbetonrahmen und Stahlsteindecken wurden überprüft. In der Aula und dem Essenraum wurden die Stahlbetonrahmenkonstruktionen teilweise mit Glasbausteindecken behutsam saniert. Die Randstreifen der Stahlsteindecken bilden Kältebrücken. Im Zuge der Fenstererneuerung wurde unter Berücksichtigung der sich ergebenen Oberflächentemperaturen diffusionsoffene Innendämmung in Teilbereichen eingebaut. Bei den Lehrerhäusern wurden nachträgliche Einbauten zurückgebaut und die Stahlbetonbauteile mit dem Ziel des Substanzerhaltes saniert. Auch die Sanierung der filigranen Glasfassaden und Wintergärten unter Berücksichtigung neuerer energetischer Anforderungen war eine wichtige Aufgabe.

Besonderheiten

Die denkmalgerechte Sanierung der im Geiste des Bauhauses errichteten Gebäude musste im Einklang mit aktuellen bauphysikalischen und tragwerksplanerischen Anforderungen geschehen. Diese Kombination bedeutet immer wieder ein Spannungsfeld und erfordert nicht immer alltägliche Lösungsansätze, damit der Charakter und die originale Bausubstanz erhalten werden kann.

Marko Ludwig
Projektleitung bei Pichler Ingenieure GmbH bis Mitte 2005 und im Happold Ingenieurbüro GmbH bis 2007
Auftraggeber
Handwerkskammer Berlin und Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen Bernau
Architekt
BRENNE Gesellschaft von Architekten mbH
Tragwerksplanung
Pichler Ingenieure GmbH und Happold Ingenieurbüro GmbH
Leistungsumfang Konstruktive Substanzgutachten, Tragwerksplanung Lph 1-6, 8 HOAI, Thermische Bauphysik, Fassaden- und Glasstatik, tragwerksplanerische Betreuung der Betonsanierung
Herstellungskosten
1,8 Mio Euro