Umbau Gaswerk in Oranienburg mit Ergänzungsneubauten
Das Industriedenkmal liegt an einem Nebenarm der Havel im Stadtteil Sachsenhausen der Stadt Oranienburg. Es wurde als Gaswertk 1908 errichtet. Die verschiedenen Bauteile des Bauwerks weisen deutliche verschiedene Charakteristiken auf.
Zur besseren Orientierung wurden die Bauteile mit Buchstaben benannt (siehe Bild).
Bauteil A weist eine sehr gemischte eingeschossige Struktur auf, ist in sehr schlechtem Zustand und wird zurückgebaut. Bauteile Z1, Z2, B1, B2, B3 sind ebenfalls vorwiegend eingeschossige Bauteile. Bauteil H war eine Halle mit einem bauzeitlichen, sehr filigranen Dachgebinde aus Stahl. Der Turm (Bauteil T) ist das markanteste Bauteil des Gebäudekomplexes. Bauteil E (1941) ist ein unterkellerter zweigeschossiger Bürotrakt, welcher von Egon Eiermann entworfen wurde.
Charakteristisch sind hier das Fensterband und die Anordnung der Büros mit leichten transparenten Trennwänden. Alle Fassaden sind backsteinsichtig.
Der Bauzustand war bei Übernahme sehr schlecht. Starke Durchfeuchtungen führten zu Schäden, insbesondere in den Dachbereichen.
Im Bauteile N wir ein 4 geschossiger Neubau aus Mauerwerk und Stahlbeton integriert. Auf den verbleibenden eingeschossigen Bauteilen sowie auf Bauteil E werden teilweise Dachterrassen vorgesehen, so dass die Dachtragwerke ersetzt oder verstärkt werden müssen.
Durch diverse Höhensprünge und später vorgefundene verschüttete Altbauwerke sind die Gründungsmaßnahmen mit besonderer Sorgfalt zu planen und durchzuführen. Unterfangungen nach DIN 4123 sind erforderlich. Zum denkmalgerechten Erhalt des charakteristischen Fensterbandes im Bauteil E, unter gleichzeitiger Erhöhung der Dachlasten durch die Dachterrasse, waren enge Abstimmungen mit dem Denkmalamt erforderlich.