TFH Wildau, Umbau Halle 14

DIE LICHTE HÖHE DER HALLEN IST BESCHRÄNKT. UM DIE GEPLANTE ANZAHL DER GESCHOSSE EINBAUEN ZU KÖNNEN, MUSSTE DIE HÖHE DER HORIZONTALEN TRAGELEMENTE MINIMIERT WERDEN
Objektbeschreibung

Bei der Halle 14 handelt es sich um eine 1907 errichtete denkmalgeschützte Industriehalle der ehemaligen Schwarzkopfschen Lokomotivenfabrik. Die zweischiffige Halle hat eine Länge von ca. 110 m und eine Breite von ca. 40 m. Stahlbeton- und Stahlfachwerkstützen trugen eine Kranbahn und ein filigranes Dachtragwerk mit Laterne. Die Kranbahn war für den Transport von hohen Lasten (Lokomotiven) ausgelegt. Die Außenwände waren mit rotem Backstein verkleidet und die Fenster einfach verglast. Eine wirksame thermische Hülle war wegen der hohen Hitzeentwicklung bei der Produktion der Lokomotiven nicht erforderlich.

Bauaufgabe

In die zweischiffige Halle wurde die Stahlbetonkonstruktion als Haus-im-Haus eingebaut. Die Pfosten der inneren Glasfassade des Hörsaales wurden als Zugpfosten so ausgebildet, dass diese die auskragende Galerie im Gleichgewicht halten. In dem größeren Hallenschiff wurden die Einbauten unterkellert. Das Stahltragwerk des Daches wurde nur saniert und mit leichten, gedämmten Sandwich-Panelen gedeckt.

Besonderheiten

Die lichte Höhe der Hallen ist beschränkt. Um die geplante Anzahl der Geschosse einbauen zu können, musste die Höhe der horizontalen Tragelemente minimiert werden, was zu sehr schlanken Flachdecken führte. Die Baugrube innerhalb der Halle konnte ohne Verbau hergestellt werden, indem die Böschung versiegelt wurde. Zwischen den Einbauten und der historischen Hülle bildet sich eine thermische Pufferzone aus. Die Decken über den Obergeschossen wurden als Glasdecken ausgebildet, um das Licht der Laterne der Halle zur Belichtung zu nutzen. Um den thermischen und brandschutztechnischen Anforderungen an die Dachhaut gerecht zu werden, wurden Sandwichpaneele als Dachdeckung gewählt, welche nicht schwerer als die ursprüngliche einfache historische Dachhaut ist.

Marko Ludwig
Projektleitung bei Pichler Ingenieure GmbH bis Mitte 2005
Auftraggeber
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen Frankfurt/Oder
Architekt
Anderhalten Architekten BDA
Tragwerksplanung
Pichler Ingenieure GmbH
Leistungsumfang Konstruktive Substanzgutachten, Tragwerksplanung Lph 1-6, 8 HOAI, Thermische Bauphysik, Fassaden- und Glasstatik
Herstellungskosten
18 Mio Euro