Der Golem – Ein Schauspiel nach dem Roman von Gustav Meyrink

"Oft träumte mir, ich hätte diese Häuser belauscht in ihrem sprunghaften Treiben…"
Konzeption

„Oft träumte mir, ich hätte diese Häuser belauscht in ihrem sprunghaften Treiben und mit angstvollem Staunen erfahren, dass sie die heimlichen eigentlichen Herren der Gasse seien, sich ihres Lebens und Fühlens entäußern und es wieder an sich ziehen können – es tagsüber den Bewohnern, die hier hausen, borgen, um es in kommender Nacht mit Wucherzinsen wieder zurückzufordern.
Und lasse ich die seltsamen Menschen, die in ihnen wohnen wie Schemen, wie Wesen – nicht von Müttern geboren -, die in ihrem Denken und Tun wie aus Stücken wahllos zusammengefügt scheinen, im Geiste an mir vorüberziehen, so bin ich mehr denn je geneigt zu glauben, dass solche Träume in sich dunkle Wahrheiten bergen, die mir im Wachsein nur noch wie Eindrücke von farbigen Märchen in der Seele fortglimmen.“

Aus dem Roman „Der Golem“ von Gustav Meyrink

Beata Hundertmark
Theaterarbeiten
Premiere
15. September 1994
Ort
Schaubühne im Lindenfels Leipzig
Regie
René Reinhardt
Szenografie
Beata Hundertmark (Bühne und Kostüm)